0:2-Niederlage nach rabenschwarzem Tag der „Akademiker“

Was das Spiel seiner Mannschaft betraf, hatte Trainer und Obmann Dragan Marmat zuletzt einigen Grund zur Freude. Dass dieser Gute-Laune-Faktor nicht prolongiert wurde, dafür sorgte sein Team vergangenen Samstag mit einer peinlichen Vorstellung bei Dinamo Ottakring.

Im Vorfeld war klar, dass man es mit einem technisch starken, aber keinesfalls übermächtigen Gegner zu tun bekommen würde. In punkto Laufbereitschaft, Schnelligkeit, Kondition und Durchschlagskraft hätten die „Akademiker“ die Nase eigentlich klar vorne haben müssen, diese Tugenden ließ die Marmat-Truppe aber fast gänzlich vermissen. So spielte man den technisch beschlagenen Dinamo-Akteuren in die Karten und ließen sie über weite Strecken des Spiels gewähren. Zwar fanden die „Akademiker“ durch Mario Grasic die erste hundertprozentige Torgelegenheit vor – der Neuzugang scheiterte im eins gegen eins am gegnerischen Keeper -, doch bald versiegte der Angriffselan der Blau-Roten. Rückwärtsbewegungen bei Ballverlusten, Pressing und taktische Disziplin ließ die Marmat-Truppe in der Folge vermissen. Da brauchte es auch nicht zu wundern, dass die Hausherren nach einer Viertelstunde durch Mario Dzepina mit 1:0 in Führung gingen. Zur wenig berauschenden Vorstellung der Gäste gesellte sich auch noch die durch den frühen Rückstand hervorgerufene Nervosität. Die ausgefuchste Dinamo Ottakring-Truppe wusste die Verunsicherung der „Akademiker“ zu nutzen und erhöhte in der 25. Spielminute auf 2:0. Mit diesem Stand wurden auch die Seiten gewechselt.

Wieder fanden die „Akademiker“ die erste Großchance vor, doch Mario Grasic scheiterte erneut im eins gegen eins am Dinamo-Schlussmann. Danach schien das Pulver der Blau-Roten verschossen. Routiniert und ohne große Probleme brachte Dinamo Ottakring den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit und feierte einen mehr als verdienten Sieg. Während sich der Helfort-Untermieter über drei Punkte freuen durfte, herrscht auf Seiten des FC Wiener Akademik Gesprächsbedarf. Taktisch undiszipliniert, mangelnde Laufbereitschaft, kaum Rückwärtsbewegung nach Ballverlusten – all das, was die „Akademiker“ in den letzten Wochen auszeichnete, vermisste man am Samstag schmerzlich. Einige Akteure schienen ob des Erfolgslaufs der letzten Wochen auf jene Tugenden vergessen zu haben, die Voraussetzung im Fußball sind. Anstatt des Vorstoßes auf Platz 3 ist auf der Schmelz Frustbewältigung angesagt.